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Neue Hoffnung: Die Initiative zur Sanierung des Charkiwer Bahnhofs
Im Herzen von Charkiw, einer Stadt, die die Last des Konflikts zu spüren bekam, fand am örtlichen Bahnhof eine stille Revolution statt. Dies war nicht nur ein Bauprojekt; es war für viele eine Lebensader. Während der Krieg weiter tobte, verwandelte sich der Bahnhof von Charkiw von einem geschäftigen Verkehrsknotenpunkt in ein Leuchtfeuer der Sicherheit und Würde, dank der gemeinsamen Anstrengungen der HAVEN-Konsortium, ein Netzwerk von Organisationen, die sich für die Zivilbevölkerung in der Ukraine einsetzen.
Eine neue Bestimmung für einen alten Bahnhof
Als die groß angelegte Invasion der Ukraine begann, wurden Bahnhöfe wie Charkiw zu lebenswichtigen Lebensadern für Binnenflüchtlinge, humanitäre Helfer und sogar ehemalige Kämpfer. Diese Orte, einst bloße Transitpunkte, verwandelten sich in wichtige Unterkünfte für Menschen, die vor der Gefahr flohen. Die harte Realität stundenlanger Wartezeiten – insbesondere bei Fliegeralarm – brachte jedoch neue Herausforderungen mit sich. Lange Warteschlangen, überfüllte Wartebereiche und unzureichende sanitäre Einrichtungen setzten die Zivilbevölkerung erhöhten Sicherheitsrisiken aus.
Der Regionaldirektor der Charkiwer Eisenbahnsysteme der Ukrzalyznitsya (Ukrainische Eisenbahn) erkannte diese schlimme Situation und forderte dringend eine Renovierung eines bisher vernachlässigten unterirdischen Teils des Bahnhofs im Februar 2024. Seine Vision war klar: einen sicheren, sauberen und funktionalen Raum für Bedürftige zu schaffen. Vertreter von Nonviolent Peaceforce (NP) und dem Relief Coordination Centre (RCC) wurden eingeladen, die aktuellen Bedingungen zu beurteilen, und was sie entdeckten, war beunruhigend. Um einen einladenden Raum im Einklang mit der Vision des Regionaldirektors zu schaffen, wären erhebliche Änderungen erforderlich. Gemeinsam arbeiteten die Organisationen Hand in Hand und führten regelmäßige Besuche vor Ort durch, um sicherzustellen, dass jedes Detail der Renovierung den Standards entsprach.
Im weiteren Verlauf des Projekts wurde klar, dass es bei den Verbesserungen nicht nur um Ästhetik ging. Es ging darum, eine Umgebung zu schaffen, in der sich ehemalige Kombattanten und Zivilisten gleichermaßen sicher und würdevoll fühlen konnten.
Räume verwandeln, Leben verändern
Ende März 2024, gerade rechtzeitig für eine neue Welle von Evakuierten, war die Renovierung abgeschlossen. Die einst wenig einladende Wartehalle wurde in einen einladenden Raum für ehemalige Kombattanten verwandelt, was ihr allgemeines Sicherheitsgefühl verbesserte. Die integrativen Badezimmereinrichtungen boten nun einen sicheren Zugang für Eltern mit kleinen Kindern und Zivilisten mit eingeschränkter Mobilität – Gruppen, die in Krisensituationen oft übersehen werden.
Vorher und nachher – Wartebereich für ehemalige Kombattanten
Vorher und nachher – Inklusiver Badezimmerbereich
„Derzeit dauern die Luftangriffe fast den ganzen Tag, sodass unsere Passagiere die gesamte Wartezeit im Untergeschoss des Bahnhofs verbringen müssen. Die Fertigstellung der Renovierung kommt daher gerade recht“, kommentierte der Direktor der Charkiwer Regionalbahn die Auswirkungen.
„Jetzt ist es viel komfortabler, mit Zugang zu Toiletten und Duschen. Diese Räumlichkeiten sind auch von der U-Bahn-Station aus zugänglich, die gleichzeitig als Luftschutzbunker dient. Wir haben früh erkannt, dass dies notwendig ist, und es proaktiv umgesetzt. Jetzt, da der Schutz an der Station besonders wichtig geworden ist, sind wir besser vorbereitet.“
Ausblick: Gelernte Lektionen
Seit März 2023 engagiert sich das HAVEN-Konsortium aktiv für die Verbesserung der Evakuierungsdienste in der Region Charkiw. Von der Renovierung von Unterkünften bis zur Verbreitung wichtiger Informationen an Transitpunkten basierte jede Initiative auf dem Grundsatz der Würde der Menschen auf der Flucht.
Da der Konflikt andauert und sichere Evakuierungen weiterhin dringend erforderlich sind, werden die Erkenntnisse aus der Renovierung des Bahnhofs von Charkiw künftige Bemühungen bestimmen. Die Zusammenarbeit der Konsortiumsmitglieder hat gezeigt, wie wichtig Einheit im Angesicht von Widrigkeiten ist. Gemeinsam haben sie ein Modell dafür geschaffen, wie sich humanitäre Hilfe weiterentwickeln und anpassen kann, wobei die Sicherheit und Würde aller Zivilisten im Vordergrund steht.
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Dieses Projekt wurde durch die großzügige Unterstützung des Foreign, Commonwealth & Development Office (FCDO) ermöglicht. Es steht im Einklang mit dem Hauptziel des HAVEN-Projekts, die humanitären und zivilen Hilfsstrukturen in den Frontgebieten zu stärken und so nachhaltige Dienstleistungen für vom Krieg betroffene Gemeinden sicherzustellen.
Geneva Call (GC) stellte Mittel aus seinem Budget bereit, während das Relief Coordination Centre (RCC) die finanzielle und logistische Umsetzung in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Regionalbahnen verwaltete. Während der gesamten Renovierungsarbeiten führten NP, GC und RCC regelmäßig gemeinsame Besuche im Hauptbahnhof durch, um sicherzustellen, dass alle Bedingungen erfüllt wurden. Ende März wurde das Projekt erfolgreich abgeschlossen, was einen bedeutenden Schritt nach vorne bei der Verbesserung der Sicherheit und Würde derjenigen darstellt, die diesen wichtigen Transitpunkt passieren.